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© lechatnoir/iStock

Hydroxychloroquin bei Arthritis

Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich der schon im letzten Jahr erfolgten Einstellung der Herstellung des Medikaments Resochin interessiert mich die Frage, ob Quensyl eine adäquate Alternative zu Resochin bietet. Mir hatte bisher Resochin geholfen, meine rheumatische Erkrankung im Zaum zu halten. Vielleicht könnten Sie darüber mal eine kurze Einschätzung im nächsten Heft bringen? Beispielsweise, ob die Nebenwirkungen von Quensyl ähnlich sind wie bei Resochin. Darüber würde ich mich jedenfalls sehr freuen. H.S.

Der Wirkstoff in Quensyl® ist Hydroxychloroquin, Resochin® enthält Chloroquin. Bei leichteren Verlaufsformen von rheumatoider Arthritis beziehungsweise Lupus erythematodes kann Chloroquin durch das chemisch eng verwandte Hydroxychloroquin ersetzt werden. Für diese Erkrankungen gehören beide Mittel zu den schwächeren Basistherapeutika, die Nebenwirkungen sind ähnlich.1 Aktuell könnte es allerdings Lieferprobleme geben, denn beide Wirkstoffe werden öfter auch bei der Behandlung von COVID-19 eingesetzt, obwohl es für eine Wirksamkeit keine guten Belege gibt.2 Die Zulassungsbehörde BfArM hat deshalb verfügt, dass Apotheken Hydroxychloroquin nur noch abgeben dürfen, wenn auf dem Rezept eine zugelassene Indikation vermerkt ist (außer Arthritis und Lupus auch Malariaprophylaxe).3 Sie sollten also darauf achten, dass Ihre Ärztin oder Arzt auf dem Rezept vermerkt, für welche Erkrankung er Ihnen das Präparat verschreibt.

 

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2020 / S.24