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© ananaline/iStock

Keuchhusten: Neuer 3-fach-Impfstoff

Derzeit erkranken erstaunlich oft Menschen jenseits des Kindesalters an Keuchhusten (Pertussis), obwohl sie eigentlich ausreichend geimpft sind. Die Gründe sind nicht so recht klar: Haben sich die Erreger verändert? Sehen Ärzte bei der Diagnose von Husten genauer hin, seit Keuchhusten meldepflichtig ist? Oder hält der Impfschutz nicht so lange an wie bei dem früher benutzten Impfstoff? Der enthielt – etwa 15 Jahre ist das her – noch Zellbestandteile des Pertussis-Bakteriums. Um die manchmal starken unerwünschten Wirkungen zu verringern, wurde er jedoch ausrangiert und Impfstoffe ohne solche zellulären Anteile entwickelt (azellulärer Impfstoff).

Mit der Versprechung, einen besonders effektiven Schutz vor Keuchhusten zu bieten, kam jetzt ein 3-fach-Impfstoff 2„mit besonders hohem Pertussistoxoidgehalt“ auf den Markt. Ob aber das neue Präparat von Baxter (TDaP-Immun®) besser schützt als die beiden bislang verimpften 3-fach-Kombinationen (Boostrix®, Covaxis®), ist gar nicht klar.3 Der Grund: Der Newcomer enthält zwar eine größere Dosis Toxoid, aber keine weiteren antigen-wirkenden Anteile als die anderen derzeit erhältlichen Impfstoffe. Die Krux: Zuverlässige Vergleiche der drei Impfstoffe hinsichtlich ihres Nutzens fehlen. Baxter wirbt kräftig, aber die Ärzte haben keine gute Grundlage, um die richtige Entscheidung zu treffen.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2014 / S.14