Herzschrittmacher und ICD: Funktionsdauer der Batterien richtig nutzen
Implantierte Herzschrittmacher und Defibrillatoren (ICD) geben elektrische Impulse ab. Diese sollen einen regelmäßigen und normal schnellen Herzschlag gewährleisten oder – wie beim ICD –Kammerflimmern durch einen Stromstoß beenden. Sie benötigen Batterien. Die Lebensdauer aller Batterien ist jedoch begrenzt: Bei manchen Patienten müssen die Geräte früher, bei anderen später durch neue ersetzt werden. Den aktuellen Ladezustand der Batterien erfassen Kardiologen bei ihren Kontrolluntersuchungen telemetrisch. Moderne ICD geben sogar einen akustischen Alarm, wenn ihre Leistung nachlässt und in einer Klinik Kontrollen oder Ersatz nötig sind. Es ist allerdings nicht immer angebracht, einen ICD auszutauschen.1 Bei Tumorkranken in fortgeschrittenen Stadien kann es besser sein, das Gerät so umzuprogrammieren, dass seine Batterie länger reicht und ein Austausch, der ja immer eine kleine Operation bedeutet, nicht mehr nötig ist. Zu bedenken ist auch, dass die Funktion eines ICD nicht mehr sinnvoll ist, wenn das Gerät den Sterbevorgang durch schmerzhafte Stromstöße zusätzlich belastet. Solche Situationen lassen sich durch aufklärende Gespräche zwischen Arzt und Patient und mit einer klugen Umprogrammierung vermeiden. „Patienten mit ICD sollten ein Patiententestament haben, in dem dieser Wunsch geäußert ist“, schreibt DER ARZNEIMITTELBRIEF.
Stand: 1. August 2012 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2012 / S.09