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© ananaline/iStock

Herzpatienten: Weniger Antibiotika

Bislang war es üblich, sehr vielen Herzpatienten vor operativen Eingriffen, Zahnarztbehandlungen und bei größeren Hautverletzungen die Einnahme von Antibiotika dringend zu empfehlen. Bakterien, die mit dem Blutstrom die Herzinnenhaut (Endokard) erreichen und infizieren können, sollten so daran gehindert werden, sich dort anzulagern und zu vermehren.

Diese Infektion, die Endokarditis, ist gefährlich. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt nun eine vorbeugende Antibiotikatherapie nur noch für wenige Patientengruppen: mit künstlicher Herzklappe, bei Endokarditis in der Vorgeschichte, einem Klappenfehler nach Herztransplantation und einigen angeborenen Herzfehlern.

Der Umschwung wurde durch US-amerikanische Kardiologen eingeleitet. Er beruht nicht etwa auf einer neuen Studie, sondern auf einer Neubewertung der vorhandenen Untersuchungen. Der Wert der so genannten Endokarditisprophylaxe war schon länger umstritten, weil er nicht durch geeignete Studien belegt war.

Positionspapier: www.dgk.org

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2007 / S.06