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© ananaline/iStock

Epileptischer Anfall: Energy Drink in Verdacht

Unklare gesundheitliche Risiken verzögerten mehrfach die Vermarktung des Red Bull Energy Drinks. In Dänemark und Norwegen darf er erst seit einem Jahr verkauft werden. Und in Frankreich war er bis 2008 nur als Spezialanfertigung erlaubt – statt der Aminosäure Taurin enthielt Red Bull Arginin. Zwar sind die wesentlichen Inhaltsstoffe des Muntermachers, Koffein und das koffeinhaltige Guarana, relativ wenig gefährlich. Aber größere Mengen Koffein können etwa für Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder Blutungsneigung und bei Angststörungen gefährlich sein. Bereits früher berichteten wir über eine länger anhaltende Blutdrucksteigerung nach zwei Büchsen eines Energy Drinks (GPSP 1/2008, S.9). Nun gibt es Hinweise aus Kanada, dass solche Muntermacher auch das Risiko für einen epileptischen Anfall erhöhen können und zwar womöglich insbesondere, wenn sie auf leeren Magen getrunken werden. Ein zuvor gesunder 18jähriger erlitt nach zwei Dosen Red Bull zu 335ml auf leeren Magen Krampfanfälle, von denen er sich zum Glück gut erholte. Zwei von vier weiteren Menschen, die nach einem Energy Drink einen epileptischen Anfall erlitten, hatten ebenfalls nichts im Magen. Das kanadische Gesundheitsministerium nimmt diese Einzelberichte sehr ernst und fordert auf, ähnliche Vorfälle zu melden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits 2008 auf eine mögliche Verbindung von Energydrinks und Krampfanfällen hingewiesen.1 Allerdings fehlt für „Nebenwirkungen“ von Lebensmitteln in Deutschland ein geeignetes Erfassungssystem.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2010 / S.09