Zum Inhalt springen
©solarseven_iStock

Krebs-Bluttest: Studie soll zurückgezogen werden

Fragliche Aussagekraft, Mängel bei der Publikation

Bei dem umstrittenen Bluttest auf Krebs, den eine Versicherung als „Krebs-Scan“ finanziert, gibt es neue pikante Entwicklungen: An einer Studie zum Bluttest, die das arznei-telegramm als wenig aussagekräftig einstuft, waren Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) beteiligt. Finanziert wurde die Untersuchung durch den Hersteller des Bluttests. Ein Expertenausschuss zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens hat die Studie geprüft und dabei nicht nur die Untersuchung selbst kritisiert, sondern auch Mängel am Publikationsprozess festgestellt.

Die Forschenden hatten die Studie in einem Fachjournal veröffentlicht, das die Anforderungen für wissenschaftliche Publikationen nicht erfüllt. Im konkreten Fall besteht der Verdacht, dass keine ausführliche und unabhängige Begutachtung (Peer-Review) durchgeführt wurde, wie es bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Standard gehört. Auch hatten die Forschenden zunächst versäumt, Interessenkonflikte anzugeben.

Die Universitätsleitung hat den beteiligten Wissenschaft­ler:innen dringend empfohlen, die Studie zurückzuziehen. Bereits im Vorfeld hatte das Universitätsklinikum den Hersteller des Bluttests aufgefordert, ihr Produkt nicht mit dem Namen UKE zu bewerben.1

 

Was bringt der Bluttest auf Krebs?

PDF-Download

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2024 / S.15