Gefahr durch extrem scharfes Essen
Gesundheitliche Beeinträchtigung durch Capsaicinoid
Im letzten Jahr machte in sozialen Netzwerken eine gefährliche Mutprobe die Runde: Kinder und Jugendliche versuchten sich an der „Hot-Chip-Challenge“, bei der sie sehr scharf gewürzte Mais-Chips oder andere extrem scharf gewürzte Speisen aßen. Einige Personen erlitten daraufhin ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät deshalb zu Vorsicht.
Das scharfe Capsaicin ist ein Stoff, der in roten Chilischoten enthalten ist und zum Würzen von Lebensmitteln verwendet wird. In hoher Dosis schädigen Capsaicin und verwandte Stoffe die Magenschleimhaut. Dadurch können Symptome wie ein brennendes Gefühl im Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit auftreten. Teilweise kommt es auch zu Kreislaufbeschwerden. Auf EU-Ebene wurden bisher keine Höchstgehalte der scharfen Inhaltsstoffe für Lebensmittel festgelegt. Auch gibt es kaum Studien, die eine gute Einschätzung ermöglichen. Bisherige Daten legen aber nahe, dass in einem Bereich ab 170 mg eine erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten ist.1 Auch auf die Art des Verzehrs kommt es an: Isst man mehrere mit Capsaicin scharf gewürzte Mais-Chips innerhalb kurzer Zeit, kann die direkte körperliche Reaktion massiver ausfallen, als wenn man eine größere Menge langsam isst. Das BfR warnt deshalb besonders vor Scharfess-Wettbewerben.
Stand: 30. Oktober 2024 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2024 / S.14