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Hilfe bei Demenz

DemenzDie Vorstellung, mit zunehmendem Alter unter Gedächtnisverlust zu leiden, das Orientierungsvermögen und schließlich die Kontrolle über das eigene Verhalten zu verlieren, ist ohne Frage besonders bedrohlich. Wenn dann tatsächlich eine solche Demenzerkrankung eintritt, sind oft nicht nur die Betroffenen hilflos und voller Furcht, sondern auch deren persönliches Umfeld. Wie kann man der Erkrankung begegnen?

Es gibt zwei wesentliche Gründe, sich möglichst früh mit den Anzeichen einer Demenz auseinander zu setzen. Erstens können Erkrankungen dahinter stecken, die behandelt werden können und müssen, damit die Gedächtnisleistung nicht weiter nachlässt, zweitens kann zum Beispiel psychotherapeutische Hilfe die Betroffenen bei der Bewältigung von Angst und Depressionen unterstützen. Außerdem kann von Demenzkranken und dem familiären Umfeld gemeinsam die Zukunft geplant werden, wenn die Diagnose früh gestellt wird. Für praktisch alle Probleme hat der Ratgeber „Demenz“, den die Stiftung Warentest mit einem Team von Fachleuten herausgegeben hat, wichtige Ratschläge, etwa zur Strukturierung des Alltags, einer Minderung der Belastung oder die Möglichkeiten der Fremdbetreuung.

Medikamente gegen die Alzheimer-Demenz kommen in dem Ratgeber relativ gut weg, obwohl die Studien bisher nicht überzeugen – was die Autoren selbst nur am Rande anmerken. Angesichts der Nebenwirkungen und dem moderaten Nutzen, den unabhängige deutsche Institutionen feststellen,1,2 ist bestenfalls ein zeitlich begrenzter und gut überwachter Behandlungsversuch gerechtfertigt.

Insgesamt klärt das Buch sehr gut über die Lebensbedingungen, Wahrnehmungs- und Erlebnismöglichkeiten von Demenzkranken auf und nützt so besonders den betreuenden Personen. Für jeden, der in der Familie oder im Freundeskreis einen Betroffenen hat, ist dies eine wichtige und feinfühlig geschriebene Lektüre.

Stiftung Warentest/Verbraucherzentrale
Demenz. Hilfe für Angehörige und Betroffene (2006) . 318 Seiten. € 19,90. ISBN-10:3-937880-29-1

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2007 / S.09