Gesundheitsökonomie in der Praxis
Wie bestimmt das Geld unser Gesundheitssystem? Der Roman „Schwester Helga“ hat einen interessanten Ansatz, um diese Frage zu beantworten: Verpackt in einen lockeren Arztroman, sollen Leserinnen und Leser in die Denkweise der Gesundheitsökonomie eingeführt werden. Das geht leider völlig daneben. Der Autor, ein diplomierter Volkswirt, möchte witzig sein, bleibt aber in den Klischees der Trivialliteratur stecken. Viele Passagen sinken im Niveau noch tiefer: „Zwischen den Schenkeln ihres Koordinatensystems hatte er erfahren, wie man richtig Preise macht“ (Seite 18).
Da bringt auch die unkonventionelle grafische Darstellung wirtschaftlicher Gesetze keine Erleuchtung, wenn sie dröge als „Faktornachfragefunktion mit δyi/ δxi als Grenzprodukt des Faktors i“ beschriftet wird (Seite 104). Im Sinne einer ökonomischen Rohstoffverwertung sollte dieser Arztroman ganz schnell dem Recycling zugeführt werden. Nicht kaufen!
Stand: 1. Oktober 2009 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2009 / S.13