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© ananaline/iStock

Vaginalgel Colpofix: Schlechte Daten

Mit Schleimstoffen gegen Gebärmutterhalskrebs?

Krebs am Gebärmutterhals wird fast immer durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht. Das Medizinprodukt Colpofix, ein Gel zum Einbringen in die Scheide, soll angeblich vor Schäden durch HPV schützen und sogar dafür sorgen, dass sich Zellveränderungen wieder zurückbilden. Die Daten zum Nutzen sind jedoch äußerst dünn, wie das arznei-telegramm berichtet.1

Das Präparat enthält keinen pharmakologischen Wirkstoff, sondern soll dadurch wirken, dass es einen Schutzfilm auf der Schleimhaut der Scheide bildet. Zum Nutzen konnte das arznei-telegramm nur eine einzige Studie finden, bei der 400 Frauen nach dem Zufallsprinzip entweder Colpofix erhielten oder nur beobachtet wurden. Zwar berechnete das Forschungsteam, dass sich am Ende der Studie bei den behandelten Frauen Zellveränderungen am Gebärmutterhals häufiger zurückgebildet hatten. Besonders aussagekräftig ist die Studie wegen methodischer Mängel aber nicht. Offen ist auch, ob das Präparat tatsächlich verhindert, dass sich Zellveränderungen zu echten Krebszellen entwickeln. Das arznei-telegramm rät von der Anwendung ab.

 

HPV-Impfung: Schutz vor Krebs

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2024 / S.14