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© ananaline/iStock

Vegan: Besser fürs Herz?

Die Gründe für vegane Ernährung sind vielfältig: Unstrittig ist, dass der vollständige Verzicht auf tierische Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Eier Tierwohl und Klimaschutz zugutekommt. Wer dabei auf ausgewogene Ernährung und besonders eine ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen wie Vitamin B12 achtet, muss keine Mangelernährung befürchten. Aber bietet eine vegane Ernährung tatsächlich handfeste gesundheitliche Vorteile?

Ein aktueller Cochrane-Review widmet sich der Frage, ob die pflanzenbasierte Kost die Gesundheit von Herz und Kreislauf bewahren hilft (Primärprävention) oder für Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen Vorteile bietet (Sekundärprävention). Das Autorenteam des Reviews konnte dazu hauptsächlich Studien finden, die sich mit der Primärprävention beschäftigten. Nur eine Untersuchung testete die Auswirkung einer veganen Ernährung in der Sekundärprävention. Zwar konnte das Autorenteam 13 Studien auswerten, allerdings untersuchten diese nur Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Blutfettwerte oder den Blutdruck. Ob eine vegane Ernährung aber etwa die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit verhindert oder gar einen Herzinfarkt, wurde in den Studien nicht betrachtet.

Die Auswirkungen sind auch nicht eindeutig. Zwar zeichnete sich mit veganer Ernährung im Vergleich zu keiner Ernährungsumstellung ein etwas niedrigerer Cholesterinwert ab. Dafür lagen aber die Triglycerid-Werte etwas höher. Unklar ist, ob die kleinen Unterschiede tatsächlich bedeutsam sind. Die Auswirkungen auf den Blutdruck sind uneindeutig. Insgesamt waren viele der Studien klein und hatten methodische Mängel. Weitreichende Schlussfolgerungen lassen sich deshalb nicht daraus ziehen. Mehr Aufschluss werden hoffentlich weitere Studien geben: Das Autorenteam hat acht aufspüren können, die bereits begonnen haben.2

Vegane Ernährung
GPSP 3/2020, S. 25

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2021 / S.14

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