Räucherstäbchen: Krebs durch Duft
Gerade in der dunklen Jahreszeit versuchen viele Menschen, durch Räucherstäbchen und andere Dufterzeuger zu Hause eine Wohlfühlatmosphäre herzustellen. Dass die enthaltenen Duftstoffe bei manchen Menschen Allergien auslösen, ist längst bekannt.1 Nun hat eine Studie in Singapur ergeben, was wegen des Gehalts an krebsfördernden Substanzen schon vermutet wurde: Ständiges Abbrennen von Räucherstäbchen oder Räucherkerzen erhöht das Risiko, an Krebs der oberen Atemwege zu erkranken.
Der eingeatmete Rauch kann Zellen in den Wänden der oberen Atemwege, so genannte Epithelzellen, schädigen. Daraus kann sich ein Plattenepithelkarzinom entwickeln. Die Auswertung der Daten von über 60.000 Personen ergab, dass regelmäßige Nutzer von räuchernden Duftutensilien ein erhöhtes Risiko für diesen insgesamt seltenen Krebs, etwa im Mund oder der Luftröhre, haben – nicht aber für Lungenkrebs. Die Zusammensetzung der Duftprodukte aus Pflanzen und ätherischen Ölen, die sich beim Abbrennen in die Atemluft mischen, ist unterschiedlich.
Ihre Gesundheitsrisiken werden aber von keiner Behörde gezielt kontrolliert. Der Berufsverband Deutscher Internisten fordert, solche Duftutensilien auf der Verpackung grundsätzlich mit Warnungen vor dem erhöhten Krebsrisiko zu versehen.2
Stand: 1. Dezember 2008 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2008 / S.08