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© ananaline/iStock

Nicht erwiesen: Vitamin D-Nutzen

Ohne Zweifel gibt es einige Krankheiten, die mit Vitamin D behandelt werden müssen. Strittig dagegen ist die Frage, ob eine Vitamin-D Supplementierung chronischen Erkrankungen vorbeugt und das Leben verlängert. Das British Medical Journal (BMJ) hat dazu zwei große Untersuchungen publiziert.4 Es hat die vielen bereits existierenden Studien neu ausgewertet und die reichlich vorhandene Spreu vom raren Weizen getrennt. Unter den angeblich 137 nützlichen Effekten, die in der Vitamin D-Literatur gehandelt werden, waren überhaupt nur zehn Effekte durch zuverlässige Studien geprüft – ansonsten handelte es sich um Beobachtungsstudien, die in diesem Fall wenig aussagekräftig waren.

Vitamin D: Viele unbewiesene Effekte

Nur ein einziger positiver Vitamin-D-Effekt (und zwar auf das Geburtsgewicht) kann als relativ gut gesichert gelten. Diese Gemengelage komprimieren die Autoren des BMJ-Editorials zu drei klaren Botschaften:5

  1. Ergebnisse von Beobachtungsstudien sind mit Vorsicht zu bewerten: In diesem Fall können Krankheiten ebenso der Grund wie auch die Folge eines Vitamin D-Mangels sein.
  2. Bevor überhaupt in Betracht gezogen wird, immer mehr Menschen zu Vitamin D-Präparaten zu raten, müssen zunächst ordentliche Studien zum Nutzen und zu den Risiken dieser Supplementierung vorliegen.
  3. Ungezielt sollten Ärzte bei Patienten ohne Krankheitsanzeichen keine Vitamin D-Spiegel mehr messen. Die Messung bringt dann nichts und ist teuer. Auch dass Vitamin D-Präparate preisgünstig sind, spricht nicht für ihre Einnahme.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2014 / S.14

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