Asthma bronchiale
Kann auch ausheilen
Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege – das heißt, man wird es normalerweise nicht wieder los. Die meisten Betroffenen benötigen Inhalationspräparate, die zwar bei Luftnot, Husten oder Engegefühl in der Brust helfen, aber nicht von jedem gut vertragen werden.
Nun offenbart eine systematische Nachuntersuchung von Asthmapatienten in Kanada, dass die Therapie manchmal überflüssig ist. Oder falsch.1 Unter den 613 Studienteilnehmern (etwa zwei Drittel Frauen), bei denen in den letzten fünf Jahren Asthma festgestellt worden war und die für die Kontrolle alle lungenfachärztlichen Untersuchungen mitgemacht hatten, stellten die Ärzte bei immerhin 203 Personen aktuell kein Asthma fest. Manche hatten eine andere Erkrankung (z.B. COPD), bei manchen war im Rahmen der Erstdiagnose der wichtige Lungenfunktionstest nicht gemacht worden. Und manchmal sprach zwar der Erstbefund eindeutig für Asthma bronchiale, aber die Nachuntersuchung ließ nur den Schluss zu: ausgeheilt. Manche Patienten haben für längere Zeit keine Beschwerden und benötigen dann auch keine Therapie.
All dies spricht dafür, bei Asthma von Zeit zu Zeit die Diagnose sorgfältig zu überprüfen – auch weil die Symptome von Atemwegserkrankungen nicht immer leicht einzuordnen sind und der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich ist.
Stand: 2. Mai 2017 – Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2017 / S.14