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Betacarotin/Vitamin E: Keine Krebsprävention

Bei gesunden Menschen verhindert die Einnahme von Beta-Carotin oder Vitamin E weder Krebs- noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis kam in einer groß angelegten Auswertung das US-amerikanische Gremium USPSTF (United States Preventive Services Task Force).1

Für die Aktualisierung einer vorhergehenden Analyse hatte das Gremium insgesamt 84 Studien mit mehr als 700.000 Teilnehmenden ausgewertet. In diesen Tests erhielt jeweils die eine Gruppe eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen und/oder Mineralstoffen, die andere Gruppe Placebo oder einfach nichts. Dann wurde untersucht, wie sich das auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder die Gesamtsterblichkeit auswirkte. Studien mit Schwangeren, chronisch Kranken oder Menschen mit nachgewiesenem Mangel der Mikronährstoffe waren explizit ausgeschlossen.

Das Forschungsteam konnte dabei nur für zwei Stoffe definitive Aussagen machen: Vitamin E sowie Beta-Carotin, aus dem der menschliche Körper Vitamin A herstellt. Für beide Vitamine zeigten die Studien keinen vorbeugenden Nutzen. Allerdings gab es deutliche Hinweise, dass Raucher:innen bei Einnahme von Beta-Carotin häufiger an Lungenkrebs erkranken. Möglicherweise kommt es bei Einnahme von Vitamin E etwas häufiger zu Schlaganfällen. Für Beta-Carotin und Vitamin E fiel die Abwägung von Nutzen und Risiken deshalb eindeutig negativ aus.

Für alle weiteren untersuchten Vitamine oder Kombinationen war die Datenlage zu dünn, um Nutzen und Risiken sicher beurteilen zu können.

  1. USPSTF (2022) Vitamin, Mineral, and Multivitamin Supplementation to Prevent Cardiovascular Disease and Cancer: Preventive Medication

 

Kein Betakarotin für Raucher

Vitamin E in hoher Dosis: Keine gute Idee

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 05/2022 / S.14