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© Jörg Schaaber

Sonnencreme & Co.: Nutzen und Risiken

Keine Frage, vor dem UV-Licht der Sonne braucht unsere Haut Schutz. Eine Möglichkeit sind Sonnencremes und andere Lichtschutzmittel, die insbesondere helle Haut vor Sonnenbrand und verschiedenen Hautkrebsformen schützen. Was den schwarzen Hautkrebs angeht, ist die Datenlage leider nicht eindeutig. Unbefriedigend ist vor allem, dass die Risiken von chemischen UV-Filtern in den Cremes nicht ausreichend geklärt sind.3

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA, die gezielte Untersuchungen der Hersteller fordert, warnte kürzlich, dass von diesen Stoffen mehr ins Blut gelangt, als der Grenzwert für Unbedenklichkeit zulässt. Das besagte eine Studie, bei der 75% der Köperoberfläche mit Lichtschutzmitteln eingecremt oder eingesprüht worden war. Je nach verwendetem chemischem Filter hielt die Grenzwertüberschreitung unterschiedlich lange an: zwischen 7 Tage zum Beispiel bei Avobenzon und 21 Tage bei Oxybenzon, wenn die Studienteilnehmer vier Tage lang das Mittel großflächig angewendet hatten.

Das Problem: UV-Filter gelangen von der Haut direkt in den allgemeinen Blutkreislauf – sie werden nicht wie Stoffe, die über den Darm aufgenommen werden, zunächst von der Leber „entgiftet“. Die UV-Filter tauchen zum Beispiel im Urin und in der Muttermilch auf. Über die Risiken der Stoffe weiß man wenig, aber vieles spricht dafür, dass sie als „endokrine Disruptoren“ wirken, also den Hormonhaushalt beeinträchtigen können. Also: Was tun?

Bedenken Sie, dass in vielen kosmetischen Produkten bereits UV-Filter eingearbeitet sind. Das erhöht die Dosis, die Sie durch Lichtschutzmittel bekommen. Umso wichtiger ist es, starke Sonnenstrahlen – gerade mittags – zu meiden, Schatten aufzusuchen, lichtdichte Kleidung und Sonnenhut zu tragen. (GPSP 4/2006, S. 8) Verwenden Sie Lichtschutzmittel mit Bedacht und nur auf der Haut, die der Sonne ausgesetzt wird! Sonnencremes mit mineralischen Lichtschutzfiltern4 stuft die FDA als sicher ein. Allerdings machen sie die Haut auffällig weiß und sind deshalb nicht so beliebt.

Hormonelle Wirkung von Lavendelöl
GPSP 2/2020, S. 14

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 03/2020 / S.15