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Gesundheit auf die Ohren: Podcast-Empfehlungen

Wer sich zu Themen rund um die Gesundheit informieren will, kann zwischen Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Fernseh- und Radiosendungen wählen. Hinzu kommt immer häufiger das Internet. Seit einiger Zeit gibt es dadurch noch eine weitere Option: Podcasts.

Podcasts sind Dateien zum Anhören, die über das Internet verbreitet werden. Der Clou daran: Die Dateien stehen nicht lose auf einer Webseite, sondern sind so miteinander verbunden, dass Interessierte sie – in der Regel kostenfrei – abonnieren können. Inzwischen sind viele Radiosender dazu übergegangen, Sendungen auch als Podcast anzubieten. Das macht das individuelle (Nach)Hören möglich – unabhängig vom Zeitpunkt der Ausstrahlung.

Seit einiger Zeit gibt es zahlreiche Podcasts, die sich speziell dem Thema Medizin und Gesundheit widmen.1 Wie bei allen Medienangeboten gilt es dabei, die Spreu vom Weizen zu trennen. Damit das für unsere Leserinnen und Leser leichter wird, stellen wir hier zwei empfehlenswerte Angebote vor, die zuverlässig recherchiert sind.

cover_print2-300Evidenz-Geschichte(n)

Die evidenzbasierte Medizin bildet die Grundlage für die Bewertungen in GPSP. Evidenzbasiert bedeutet, dass Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Therapien nicht auf der Basis von theoretischen Wirkungskonzepten oder Expertenmeinungen beurteilt werden, sondern anhand von aussagekräftigen soliden klinischen Studien, also mit Patienten und Patientinnen. Die Prinzipien, die solchen Studien zugrunde liegen, stellt der Pod­cast „Evidenz-Geschichte(n)“ vor. Wie im Namen schon anklingt, erzählen die beiden Wissenschaftsjournalistinnen Silke Jäger und Iris Hinneburg (beide übrigens Autorinnen bei GPSP) dazu Hintergrundgeschichten aus der evidenzbasierten Medizin. Drei Beispiele: Warum eine vergleichende Studie vielen englischen Seeleuten – und unzähligen anderen – das Leben rettete. Wie Ärzte anhand einer Studie bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen gelernt haben, dass manche Messwerte in Studien in die Irre führen können. Oder weshalb Früherkennungsuntersuchungen an japanischen Kindern in den 1980er Jahren heute noch eine wichtige Lektion bereithalten. Bisher sind zwölf Episoden erschienen, die zwischen 10 und 15 Minuten dauern.

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Gesundheit.Macht.Politik

Der Podcast „Gesundheit.Macht.Politik“ beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen Gesund­heits­versorgung stattfindet. Was macht gute Versorgung aus und welche Rolle spielt dabei die Gesundheitspolitik? Dieser Leitfrage gehen im Abstand von 14 Tagen Philip Schunke (gelernter Krankenpfleger und Gesundheitsökonom) und Pascal Nohl-Deryk (Arzt) nach. Regelmäßig laden sie dazu Gesprächspartner aus verschiedenen Bereichen ein, etwa aus der Gesundheitspolitik, dem Gesundheitswesen oder der Wissenschaft.

Dazu gibt es den „Medizinmurks“: In dieser Rubrik widmen sich die beiden Podcast-Macher der Fehlversorgung von Patienten und berichten etwa von Untersuchungen zu unnötig häufigen Operationen oder ungerechtfertigten Verordnungen von Schilddrüsenhormonen. Die Episoden sind meist 60 bis 90 Minuten lang.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 01/2019 / S.20