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Editorial 2/2010: Werbeversprechungen, Erkältung und Winterspeck

Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: Jörg Schaaber

der strenge Winter ist endlich vorbei. Die Frühlingsblumen sprießen. Wie immer ist es auch die Zeit, in der neue, blumige Werbeversprechungen für Arzneimittel und Medizinprodukte üppig ins Kraut schießen: Jetzt müssen die letzten Erkältungen mit einem noch „stärkeren“ Mittel behandelt werden (S. 16), und der Winterspeck muss weg – nicht etwa durch vernünftiges Essen und Trinken – sondern durch Schlankheitsmittel (S. 8). Überhaupt muss als Frühjahrsputz der „Organismus fachgerecht entgiftet“ werden, speziell die inneren Organe (S. 11). Der Erfolg solcher „Entschlackung“ wird in Form von angeblichem „Gallengries“ in der Toilette sichtbar, ist aber ein chemisches Produkt aus dem zur „Leberreinigung“ eingenommenen Olivenöl und Grapefruitsaft. Wem das nicht reicht, der kann alle seine Organe jetzt durch Stammzellenvermehrung auffrischen. „Vermehrer-“ und „Beschützer-Kapseln“ sollen dies bewirken (S. 7). Hören Sie nicht auf solchen Werbe-Unfug, auch nicht mit Hilfe von Ohrkerzen (S. 10)! Wir sagen Ihnen klar, was Sie sich im wahrsten Wortsinn ersparen können.

Wichtig finden wir diesmal – und Sie hoffentlich auch – wie Sie sich auf längeren Reisen vor Thrombosen schützen (S. 6), welche Arzneimittel beim Autofahren riskant sein können (S. 3) und natürlich die gegenwärtige Gesundheitspolitik (S. 5).

Ihr Dr. Dietrich von Herrath

– Gute Pillen – Schlechte Pillen 02/2010 / S.02

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