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Magnetspielzeug: Reizvoll, aber gefahrvoll

Magnete mit beträchtlicher Haftkraft werden immer häufiger in Spielzeug verarbeitet. Konstruktionsbaukästen beispielsweise ermöglichen Kindern, Kugeln oder Stäbchen zu stattlichen Figuren zusammenzusetzen. Verschlucken Kinder jedoch Magnete, kann das lebensbedrohlich sein.

Mehrere hundert solcher Unfälle sind weltweit beschrieben. Ärzte einer britischen Klinik warnen jetzt, da sie innerhalb eines kurzen Zeitraumes zwei Kinder behandelt haben, die Magnete verschluckt hatten.1 Die Fremdkörper mussten operativ entfernt werden. Wird nur ein einzelner Magnet verschluckt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er den Körper auf natürlichem Weg wieder verlässt. Gefährlich wird es, wenn ein Kind mehrere Magnete geschluckt hat. Sie können sich während der Darmpassage auch durch die Darmwand hindurch gegenseitig anziehen, diese einquetschen und sich festsetzen. Dies hat unweigerlich Verletzungen des Magen-Darm-Traktes oder einen Darmverschluss zur Folge. Manchmal müssen Teile des geschädigten Darmes herausoperiert werden. Das Leben des Kindes kann sogar auf dem Spiel stehen.

Heimtückisch ist, dass Beschwerden wie Magenschmerzen oder Erbrechen manchmal erst nach einigen Tagen einsetzen und man dann nicht unbedingt an verschlucktes Spielzeug als Ursache denkt. Wenn Sie befürchten, dass ein Kind Magnete verschluckt haben könnte, sollten Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt zu Rate zu ziehen. Im Röntgenbild lassen sich die Metallteile zuverlässig orten.

Magnetspielzeug trägt inzwischen Warnhinweise.2 Diese muss man ernst nehmen und vor allem älteren Kindern klar machen, dass kleine Magnete und Magnetspielzeug für ihre jüngeren Geschwister eine lebensbedrohliche Gefahr sein können.

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2012 / S.26