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© ananaline/iStock

Werbung: Psychopharmaka für Kinder

Dass in den westlichen Industrienationen bei immer mehr Kindern und Jugendlichen eine Aufmerksamkeitsstörung (ADHS) diagnostiziert wird, ist Fakt. Das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit tatsächlich häufiger geworden ist.

Viele dieser Kinder erhalten neuerdings auch Medikamente aus der Gruppe der klassischen Neuroleptika, also Arzneimittel, die üblicherweise der Behandlung von Psychosen dienen. Immer häufiger werden „atypische“ Neuroleptika verordnet, die bei Kindern und Jugendlichen keine Zulassung haben. Diese Praxis ist schon bedenklich genug, aber der Gipfel kommt noch: Ein führender Mitarbeiter der Firma Eli Lilly hat Außendienstlern dazu geraten, bei Ärzten für die Anwendung eines solchen Atypikums (Olanzapin – Zyprexa® u.a.) bei Minderjährigen mit ADHS zu werben.1

Dabei ist damit zu rechnen, dass bekannte Nebenwirkungen – z.B. Bewegungsstörungen – bei jungen Menschen ausgeprägter sind. Auch Gewichtszunahme gehört zu den besonderen Risiken atypischer Neuroleptika: Nach sechswöchiger Einnahme des Eli Lilly Präparats betrug sie bei 12 – bis 19-Jährigen im Schnitt 5 kg!

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2008 / S.09