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Editorial 6/2007 von Jörg Schaaber

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die kalte Jahreszeit bringt so manche unangenehme Begleiterscheinung. Husten und Schnupfen gehören dazu. Wichtig ist dabei, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt, denn gerade bei akuter Bronchitis wird leider viel zu häufig zum Antibiotikum gegriffen (Seite 3).

Nasentropfen können manchmal bei Schnupfen hilfreich sein. Unser Preisvergleich zeigt erhebliche Einsparmöglichkeiten auf (Seite 13). Allerdings sollten Sie die Tropfen nicht zu lange einsetzen, sonst nimmt Ihre Nasenschleimhaut Schaden.

Walnüsse sind ebenfalls typisch für unseren Winter. Immer wieder kann man lesen, dass sie vor Herzinfarkt schützen können. Doch diese Behauptung ist unbewiesen (Seite 9). Ähnliche Versprechungen gelten für Abnehmpillen aus der Hoodia-Pflanze (Seite 14). Und dann gibt es tatsächlich noch Hersteller, die uns weis machen wollen, man könnte die Weisheit als Schokoriegel essen (Seite 12).

An Warnungen fehlt es in diesem Heft  auch nicht: Wenn Sie das Rheumamittel Lumiracoxib (Prexige®) noch im Schrank haben, nehmen Sie es bitte nicht mehr ein! Es wurde wegen seiner Leberschädlichkeit vom Markt genommen. GPSP hatte schon im Juni vor den Risiken gewarnt. Immerhin ist dieses Mittel relativ schnell wieder verschwunden. Manchmal dauert es allerdings auch Jahrzehnte, bis Gefahren erkannt werden, wie das jüngst verbotene Mittel zur Steigerung der Blutgerinnung, Aprotinin, zeigt (Seite 9). Arzneimittelrisiken werden leider schlecht überwacht. Hier ist die Bundesregierung gefordert.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Jörg Schaaber

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 06/2007 / S.02

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