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Editorial 4/2008: Wirksamkeit von Arzneimitteln und Restless Legs Syndrom

Liebe Leserin, lieber Leser,

nicht alle Arzneimittel halten, was sie versprechen. Manchmal ist die Wirkung so gering, dass ihr Einsatz nicht lohnt. Das gilt umso mehr, wenn die Mittel im ungünstigen Falle auch noch erheblich schaden.

Deshalb können wir auch die meisten Mittel gegen Lippenherpes nicht empfehlen. Eine einfache Zinksalbe lindert die Beschwerden und mehr kann man leider nicht versprechen (siehe nebenstehenden Artikel).

Misslich ist es, wenn einem eine Krankheit eingeredet wird, die man gar nicht hat. Das kann bei dem eher seltenen Restless Legs Syndrom der Fall sein. Die Hersteller versuchen mit subtil in der Presse gestreuten Botschaften neue Patienten zu finden. Dabei verstecken sie sich gern hinter Patientenorganisationen, die sie fleißig fördern. Diese Praxis nennt man „Krankheiten erfinden“ (S. 6).

Doch gehen diese Marketingbemühungen den Firmen noch nicht weit genug, sie möchten gern die Patienten ganz offiziell direkt ansprechen können, und der EU-Wirtschaftskommissar Verheugen hilft ihnen nach Kräften dabei (S. 13).

Eine rundweg positive Botschaft haben wir allerdings auch: Man kann seine Lebenserwartung erheblich steigern, wenn man ein paar Gesundheitstipps beherzigt – und das ganz ohne Medikamente! Wie das geht, sagen wir Ihnen auf S. 5.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Ihr Jörg Schaaber

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– Gute Pillen – Schlechte Pillen 04/2008 / S.02

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